Intelligent Empathy

How AI Builds Deeper Human Connections

Der Einsatz von Artificial Intelligence löst in vielen Unternehmen nach wie vor Unsicherheit aus. Dabei bietet die AI gerade jetzt, da Märkte sich schneller als je zuvor verändern, eine große Chance: Sie kann Marken helfen, zu verstehen, was Kund*innen sich wirklich wünschen. Denn neben der bereits vielfach eingesetzten automatisierten Content-Erstellung sind einige AI-Tools in der Lage, wertvolle Muster, kulturelle Codes und persönliche Vorlieben zu erkennen, die wir aufgrund komplexer und großer Datenmengen übersehen. 

Im Interview verrät Kirsten Ives, Head of Strategy bei moodley, wie präzise AI menschliche Bedürfnisse erkennen kann und welche Perspektiven das für die Markenentwicklung eröffnet.

Wie kann AI gezielt eingesetzt werden, um Marken strategisch zu stärken?

Branding beginnt nicht mit einem Logo, sondern mit echtem Verständnis. Je detaillierter wir Zielgruppen, Wünsche, Sorgen und Motivationen verstehen, desto besser können wir eine Marke stärken. AI entwickelt sich hier gerade zum echten Gamechanger: Sie analysiert riesige Datenmengen – von Kund*innen-Feedback bis zu internen Bewertungen – und erkennt Muster, die menschliche Teams oft übersehen oder fehlinterpretieren.

AI wird zum Katalysator der Strategiearbeit.

Das heißt, ihr wahres Potenzial liegt nicht allein in der Content-Produktion, sondern vor allem darin, dass sie menschliche Emotionen und subtile Botschaften erkennen und auswerten kann. Das ist ein unglaublicher Fortschritt, wenn wir mit Hilfe von AI verstehen, was Kaufentscheidungen beeinflusst und welche die wichtigsten Touchpoints sind, an denen Menschen mit Marken in Verbindung treten. 

Noch gibt es nur wenige AI-Tools, die Marken in diesem komplexen Prozess unterstützen, und genau hier setzen wir bei moodley an: In Kooperation mit Start-ups entwickeln wir gerade Methoden und Systeme, die AI so einzusetzen, dass sie nicht nur riesige Datenmengen analysiert, sondern auch die emotionale Wahrnehmung einer Marke präzise erfasst: für strategische Entscheidungen mit maximaler Wirkung.

Ein konkretes Beispiel dafür ist AWARE, moodleys AI-gestütztes Listening- und Analysetool, das Marken hilft, sich mit Hilfe datengestützter Erkenntnisse klarer zu positionieren.

Inwiefern ist AI hier dem Menschen überlegen?

AI kann viele Meinungen gleichzeitig verarbeiten und aus dieser Vielfalt klare, objektive Insights generieren. Während Menschen eine selektive Wahrnehmung haben und unser Gehirn, ohne dass wir es merken, darüber entscheidet, welche Informationen ins Bewusstsein gelangen und welche nicht, erkennt AI auch unterschwellige Signale, unbewusste Wünsche und sogenannte kulturelle Codes, die unser Denken und Handeln beeinflussen.

Was denken und fühlen Menschen wirklich?
Und was sind ihre unbewussten Wünsche?

Eine der großen Stärken von AI ist es also, eine breite Masse an Meinungen   abzubilden und wertvolle Insights durch eine Art objektives Feedback zu gewinnen. Denn AI bleibt im Gegensatz zum Menschen immer neutral – sie spiegelt wider, was ist, nicht, was wir gerne glauben möchten. Für Unternehmen bedeutet das einen Riesenschritt hin zu besseren Entscheidungen. Frei von individuellen Befindlichkeiten und auch ohne den negativen Einfluss festgefahrener Meinungen.

Wie gut versteht AI uns Menschen wirklich? 

Am Anfang beschränkte sich AI darauf, Online-Bewertungen quantitativ zu analysieren. Sie hat zwar eine riesige Menge an Wörtern und Zahlen erfasst, aber die eigentliche Bedeutung blieb verborgen. Sätze wie „nicht das Beste“ waren für AI schwer zu interpretieren. Heute ermöglichen Large Language Models (LLMs) eine tiefere, nuancierte Analyse: Sie erkennen Gefühle und kulturelle Unterschiede, also das Menschliche hinter den Worten.

Nehmen wir eine Google-Bewertung als Beispiel. Eine Sternebewertung ist zwar eine Reaktion, sagt aber wenig über die tatsächlichen Beweggründe aus. Noch komplexer wird es im internationalen Vergleich: In Österreich wird Kritik oft direkter formuliert als beispielsweise in Indien oder Südamerika, wo eine ähnliche Wortwahl als ungewöhnlich hart empfunden werden würde. AI kann hier als Brücke zwischen Kulturen dienen, sie ist in der Lage, die wahre Bedeutung einer Bewertung zu entschlüsseln.

Und ihre Fähigkeiten gehen noch weiter: Anhand von Schreibstil, Wortwahl und Dialekt ermittelt sie demografische Merkmale wie Alter, Geschlecht, Familienstand, Bildungsgrad oder Herkunft und wird mit jeder neuen Trainingsphase präziser darin, Sprache nicht nur zu verstehen, sondern auch den Kontext zu erfassen, sich also in den Menschen hineinzufühlen. 

AI liefert die Bühne, auf der Menschen
agieren können – nicht umgekehrt.

Welche Rolle bleibt uns Menschen, wenn AI immer smarter wird?

AI ist ein mächtiges Werkzeug, besitzt aber keinen moralischen Kompass, keinen inneren Wegweiser wie ein Mensch. Ihre Stärke liegt in Präzision und Rechenleistung, nicht in Kreativität oder Empathie. Sie erzeugt keine eigenen Ideen, folgt keinen Überzeugungen oder Werten, sondern zeigt lediglich das, was sie durch Daten und menschliche Interaktionen gelernt hat. Deshalb bleibt der Mensch auch unverzichtbar für die Markenentwicklung: mit seiner Intuition, der Kunst des Storytelling und mit Entscheidungen, die jenseits jeder Logik liegen.

Wie verändert AI die Markenentwicklung in den nächsten Jahren?

AI wird es Unternehmen erleichtern, Kund*innenwünsche zu verstehen und so die oftmals große Lücke zwischen der Innenperspektive und dem was der Markt und die Menschen tatsächlich wollen schließen. 

Um eine erfolgreiche Marke zu sein, wird es immer wichtiger, die wahren Wünsche, Sehnsüchte und Bedürfnisse der Menschen zu verstehen. 

Kirsten Ives

Dieser Fortschritt ist in vielerlei Hinsicht entscheidend für ein erfolgreiches Business – von der Effizienzsteigerung bis hin zu optimierten Marketingstrategien. Viele Unternehmen nehmen irrtümlicherweise an, dass sie ohne großes Zutun Marktführer in ihrem Bereich bleiben und investieren zu wenig in ein zukunftsorientiertes Branding. AI hilft, solche Fehleinschätzungen zu vermeiden und zeigt, wie man frühzeitig verändertes Verhalten und neue Präferenzen von Kund*innen erkennt und nutzt. Dieser Ansatz ist zwar datengetrieben, bleibt aber im Kern zutiefst menschlich. AI schlägt hier die Brücke zwischen Strategie und Emotion.

Die Aussicht, dass AI uns mehr freien Zugang zu Wissen und relevanten Informationen verschafft, ist sehr positiv für die Stärkung von Marken. Die ständige Verfügbarkeit könnte uns Raum für neue Denkansätze schenken und uns schneller zu kreativen Lösungen führen.

Fazit:

AI ist kein Ersatz für menschliche Verbindung – sie ist ein Werkzeug, um sie zu vertiefen.

  • Mehr Kund*innen-Verständnis schaffen: AI beendet das Silo-Denken. Sie hilft uns, Menschen in ihrer ganzen Tiefe zu erfassen – mit all ihren Widersprüchen, Wünschen und kulturellen Prägungen.  

  • Resonanz und Wachstum entfesseln: AI übernimmt monotone Aufgaben, analysiert Big Data und schafft Raum für echte Kreativität – für Menschen, die über den Tellerrand blicken wollen.  

  • Strategie mit Substanz entwickeln: AI liefert die Grundlagen für mutige Markenarbeit – durch präzise Insights, fundierte Entscheidungen und Konzepte, die wirklich etwas bewegen.  

Kirsten Ives, Head of Strategy
Kirsten Ives, Head of Strategy im Interview mit Pia Kammerlander und Kristina Kiremidjian, moodley ©moodley

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